Bedrohter Wiesenvogel braucht mehr Feuchtgebiete.
Sein Wahlslogan "Wasser marsch" bringt zum Ausdruck woran es dem Kiebitz besonders fehlt: Entwässerung und intensive Landwirtschaft sorgen dafür, dass der Vogel des Jahres 2024 seinen natürlichen Lebensraum verliert.
Mit dem Wahlslogan „Gift ist keine Lösung“ macht der Wiedehopf bei der Vogelwahl auf den Insektenschwund und die intensivierte Landwirtschaft aufmerksam.
Die Turteltaube ist ein Symbol für Glück und Liebe – doch ihre Lebensbedingungen sind weniger romantisch. Seit 1980 sind ihre Bestände um fast 90 Prozent in Deutschland zurückgegangen. Gefährdet sind Turteltauben zum Beispiel durch die legale und illegale Jagd auf ihren Zugwegen ins Wintergebiet. Doch auch zuhause bei uns sieht es nicht besser aus: Hier findet sie nicht genügend Lebensräume und Nahrung.
Der Waldkauz ist die häufigste Eule Deutschlands und sehr anpassungsfähig. Sie braucht jedoch alte Baumhöhlen zum Brüten und Verstecken. Wenn wir mehr Altbäume in Wäldern und Parks erhalten, helfen wir dem nachtaktiven Waldkauz und vielen anderen Höhlenbewohnern.
Der Stieglitz gehört zu den farbenfrohesten Singvögeln Deutschland und ist ein Charaktervogel bunter Landschaften. Davon gibt es bei uns leider immer weniger, was auch unser Jahresvogel zu spüren bekommt - sein Bestand ging in den vergangenen Jahren stark zurück. Der Stieglitz ist damit ein eindrucksvolles Symbol dafür, wie wir mit unserer Umwelt umgehen. Mit seiner Wahl zum Vogel des Jahres 2016 wollen wir den fortschreitenden Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld rücken: Der Stieglitz ist unser Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe in Agrarräumen und Siedlungsbereichen. In seinem Namen fordern NABU und LBV mehr Platz für Natur in der Landwirtschaft, auf kommunalen Flächen und auch in unseren Privatgärten.
Der Stieglitz überlebt nur dann, wenn wir bewusst einmal ein Stück Land unbewirtschaftet und ungespritzt lassen. Kleine Ränder oder Ecken machen dabei schon einen großen Unterschied: zum Beispiel auf Brachflächen, an Sport- und Spielplätzen, Schulen, Ackerflächen oder Straßenrändern. Es gibt viele Möglichkeiten, den Lebensraum des farbenfrohen Finken zu erhalten.
Obwohl der Grünspecht so auffällig lacht, ist er vom Wesen her eher scheu. Wer ihn aus der Nähe ansehen möchte, sollte ausdauernd sein. Beobachten lässt er sich am besten bei seiner routinierten Ameisensuche. Mit seinem kantigen Schnabel bohrt er Löcher in Wiesenflächen und holt seine Lieblingsspeise mit seiner langen Zunge aus dem Boden.
Sein wissenschaftlicher Name "Picus viridis" deutet auf die Zugehörigkeit zur Gattung der Erdspechte (Picus) und auf seine grüne Farbe (viridis) hin. Der Grünspecht hat gut lachen, denn seine Bestände nehmen zu. Der deutsche Bestand liegt bei 42.000 bis 76.000 Brutpaare.
Der Grünspecht findet überall dort ein Domizil, wo es alte Bäume zur Anlage von Höhlen und ausreichend Ameisen gibt - sei es in halboffenen Waldlandschaften, in Gärten und Parks oder auf städtischen Brachflächen. Besonders geeignet sind auch Streuobstwiesen mit hochstämmigen Obstbäumen und extensiv genutzten Wiesen. Im städtischen Bereich bieten besonders Ortsränder und Gegenden mit altem Baumbestand ideale Bedingungen - sofern dort keine Pestizide verwendet werden, die seine Nahrungsgrundlage, die Ameisen, beeinträchtigen.
Für den Grünspecht fordern wir daher den konsequenten Verzicht auf Pestizide in Hausgärten, Streuobstwiesen und städtischen Grünanlagen. Denn nicht nur er, sondern auch viele andere Vogelarten hängen davon ab, damit sie ausreichend Insekten als Nahrung finden. Ähnliches gilt für Totholz: Wenn es in Wäldern, auf Steuobstwiesen, in Parks und Gärten bestehen bleiben darf, profitieren viele Tierarten davon.
Die Bekassine (Gallinago gallinago) wird wegen des meckerndes Geräusches, das sie beim Balzflug erzeugt auch Himmelsziege genannt. Sie steht stellvertretend für die Bewohner feuchter Wiesen und Moore. Sie alle leiden unter dem immer noch fortschreitenden Verlust ihres Lebensraumes.
Die Dohle ist ein aufgeweckter, ein cleverer Vogel. Der kleinste "Rabe" unserer Heimat hat wenig Scheu vor dem Menschen und bewohnte gerne Kirchtürme und Schornsteine. Trotz ihrer großen Anpassungsfähigkeit geht es der Dohle gar nicht gut.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben heute in Berlin den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen.
„Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue Lebensräume wie Streuobstwiesen geschaffen werden können", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen. Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen die Vögel nach Insekten jagen.